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Meisterprüfung Konditorin

Es ist einfach schon wieder 3 Jahre her, dass ich meine Ausbildung als Konditorin (siehe Gesellenprüfung) abgeschlossen habe. Dann ging es auch schon gleich weiter mit dem Meisterkurs. Da ich bei der Anmeldung nur auf der Warteliste gelandet war, hatte ich eigentlich nicht mehr damit gerechnet, gleich im Anschluss nach der Ausbildung mit dem Meister anfangen zu können, aber ich bin dann doch noch aufgerutscht und hatte einen Platz in der Meisterschule in Nürnberg ab April 2021. Aber wie es so sein sollte, hatte ich kurz nach Beginn des Meisterkurses einen postiven Schwangerschaftstest mit Minime in der Hand. Ich wollte den Meisterkurs trotzdem fortführen und hab trotz Schwangerschaft, Geburt und Coronaeinschränkungen den Meisterkur durchgezogen. 

Ich habe die Meisterschule in Nürnberg besucht und hatte das Glück, dass es in den gleichen Räumlichkeiten war wie mein Berufsschulunterricht. Außerdem lag die Meisterschule gleich hinter unserem Mietshaus 5 Gehminuten entfernt. Das hat es natürlich mit dickem Bauch und Neugeborenem viel einfacher gemacht.

Zum Aufbau des Meisterkurses: es gibt vier Teile die man absolvieren muss. Teil 1 und 2 sind die Theorie und die Praxis im jeweiligen Handwerk, also bei mir im Konditorenhandwerk. Teil 3 behandelt so Sachen wie Rechnungswesen, BWL usw. und der 4. Teil ist der Ausbilderschein, den man dann braucht um Azubis ausbilden zu dürfen. Für diese 4 Teile habe inkl. aller Kurse und Prüfungen ein Jahr und 4 Monaten gebraucht. In Nürnberg findet der Teil 1 und 2 in Vollzeit statt. Für den Teil 3 und 4 ist es eigentlich so gedacht, dass man diesen in Teilzeit absolvieren kann (2 Abende pro Woche). Da ich nicht angestellt war, konnte ich manche Kurse parallel besuchen. Man kann in anderen Städten auch mehr oder weniger Zeit für den Meisterkurs benötigen, da nicht überall alles in Voll- oder Teilzeit angeboten wird. Insgesamt sollte man 1-2 Jahre einplanen, um seinen Meister zu machen.

Die Kosten für einen Meister sind nicht gering, ich habe ungefähr 10.000 € ausgegeben um die Kursgebühren, Prüfungsgebüren und die Zutaten für’s Üben und noch das ein oder andere Backzubehör zu bezahlen. Viele aus meinem Kurs haben das Meisterbafög beantragt, was für mich jedoch leider wegen meines Studien-Bafögs nicht mehr in Frage kam. Jedoch gab es vom Land Bayern am Ende des Meisters, wenn man alle Prüfungen bestanden hat, einen Meisterbonus von 3.000 € (das ist aber von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich).

Am Ende eines Kursteils gab es jeweils Prüfungen. Im Teil 4 gab es eine schriftliche und eine praktische Prüfung. In der praktischen Prüfung bringt man eigentlich seine Mama, Mann oder jemand anderen mit, der dann sozusagen den Azubi spielt. Aber da bei mir noch Coronazeit war, hat das eine Prüferin übernommen und ich habe mit ihr Marzipanfrüchte modelliert und im Anschluss noch Fragen beantwortet. Beim Teil 3 gab es nur schriftliche Prüfungen, allerdings drei an einem Tag. Und leider hatten wir nicht so einen guten Dozenten und alles war nur online, weshalb leider sehr viele durchgefallen sind. Ich hab’s gerade so geschafft, aber trotzdem besser, als durchgefallen 😉

Im April 2022 war dann meine praktische Prüfung vom Teil 1. Diese ging insgesamt 4 Tage am Stück und es war mit einem 3,5 Monate alten Baby ziemlich anstrengend. Ich konnte mich in meinen Pausen nicht richtig ausruhen, da in den Pausen mein Mann mit dem Kleinen herüberkam, damit ich Stillen konnte. Und auch wegen dem Schlafmangel war ich eh ziemlich kaputt. Aber ohne meinen Mann, der mich die ganze Zeit unterstützt hat, und allen Freunden, die mir Mut zugesprochen haben, hätte ich die 4 Tage nicht geschafft. Schon am ersten Tag war ich mit den Nerven am Ende, sodass ich eigentlich abbrechen wollte. Ich weiß nicht wie, aber ich habe die 4 Tage dann durchgezogen und am Ende war ich mit dem Ergebnis nicht richtig zufrieden, weil doch einiges schief gelaufen ist. Auf jeden Fall stand zum Schluss alles auf meinem Präsentationstisch.

Bei der praktischen Prüfung mussten wir in 3 Tagen ein Buffet mit Konditorei- und Confiserieprodukten für acht bis zehn Personen für einen bestimmten Anlass entwerfen und herstellen. Man wird natürlich im Verlauf des Kurses vorbereitet, da man sich ein Thema überlegen muss und zu diesem dann etwas entwerfen muss. Dazu muss man zwei Mappen und eine Zeichnung vom Schaustück erstellen, die dann 3 Monate vorher von der Prüfungskommission durchgewunken werden müssen. An den drei Pürfungstagen selbst muss man dann die Produkte für das Buffet herstellen. Mein Thema war übrigens „Disney-Prinzessinnen“. Als festgelegte Elemente musste ich einen Baumkuchen mit Dekoration, ein Schaustück aus Kuvertüre oder Zucker, süße oder herzhafte Fours, fünf verschiedene Pralinensorten, vier verschiedene Sorten Teegebäck, eine Laden-Anschnitt-Torte und drei weitere Produkte aus der Konditorei herstellen, und das natürlich alles passend zum Thema.

Nachdem ich das Buffet fertig hatte, gab es nochmal eine kleine mündliche Prüfung, wo einem Rückfragen zum Buffet und fachliche Fragen gestellt wurden. Zum Beispiel wurde ich gefragt, warum bei meinen Pralinen die Farbe abgeblättert war. Aber es wurden auch noch einmal allgemeine Fragen zum Blätterteig, zur Kuvertüreverordnung etc. gestellt.

Nach den drei Tagen kam dann noch ein vierter Tag. An diesem Tag hat man Aufgaben gestellt bekommen, von denen man vorher nichts wusste. Bei mir war es das Thema „Ostern“ und wir mussten 1 Anschnitttorte, 3 verschiedene Cakepopvarianten und Osterbrote herstellen. Dabei muss mein Osterbrot wohl so gut geschmeckt haben, dass nach der Verkostung der Prüfer eins meiner Osterbrote gefehlt hat 😀

Nachdem die vier Tage vorbei waren, hatte ich noch einen Monat Zeit, denn dann war auch schon die Theorieprüfung dran. Der Prüfungstag war in drei Prüfungen aufgeteilt: Auftragsabwicklung, Zeichnen und Betriebsführung.

Letztes Jahr (2023) war dann endlich die Meisterfeier, denn durch Corona wurde alles um ein Jahr verschoben. Zum Glück war die Meisterfeier noch 3 Wochen vor unserem Umzug. Da gab es dann offizell meinen Meisterbrief und ich habe fast alle Mädels aus unserem Meisterkurs noch einmal getroffen. Das war wirklich schön!

Das war es dann auch schon mit meinem kleinen Bericht zum Meisterkurs. Jetzt kann ich mich mit dem Meister ja selbstständig machen und das ist auch der Plan für 2024. Ich möchte nämlich meine eigene kleine Konditorei eröffnen, und wie es damit weiter geht, dass berichte ich dir dann natürlich auch gern. Wenn du jetzt noch Fragen zur Ausbildung oder zum Meister im Konditorhandwerk hast, dann schreib mir gerne hier oder über Instagram
 
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Mein Name ist Rebecca, ich bin Konditormeisterin und backe für mein Leben gern. Auf meinem Foodblog findest du süße und herzhafte Rezepte. Auch für dich ist etwas dabei, es gibt Rezepte für Anfänger bis Profis. Ich wünsch dir viel Spaß beim Backen und Kochen!    

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